Großraumbüro

Ihr kennt diese Großraumbüros in Filmen mit Journalisten, die irgendwelche finsteren Verschwörungen aufdecken? Hinter Glas der Boss mit Zigarre, der den Helden der Story zurückpfeift, ansonsten aber pausenlos klingelnde Telefone mit hektischen Reaktionen. So war es heute in Hakenfelde. Nach knapp zehn Minuten war Werner Reichenbach vom SC Eintracht von seinem Handy ausgeknockt und Kötzi konnte sich eine große DZW-Trophäe in den Spielbericht schreiben. Grundstein des 7:1-Sieges von Zita 3, denn die Leute aus dem Berliner Nordosten waren darob ziemlich desorientiert. Später dann, er hatte die Stellung schachlich längst gewonnen, wurde Dirk Maxion von seinem Telekommunikationsgerät ins Jenseits befördert, das in seinem Mantel oder seinem Rucksack Laut gab. Die Niederlage steht im BMM-Skript. Aber ich habe schon läuten hören, dass Tegel Protest einlegen will, warum, weiß ich nicht, denn ich habe auf genau diese Weise einmal die Tücken der Technik kennen gelernt. Wie auch immer, im Moment hat sich meine stunden- und kilometerlange Verteidigungstour gegen Fabian Gallien gelohnt, alldieweil ich ein kritisches Springerendspiel mit Minusbauern Remis halten konnte. 4:4 von Zita 2 gegen Tegel 3.
Ganz ohne Tricks, rein auf den Brettern, siegte unsere Jugend von Zita 1 gegen Kreuzberg, und nun ist der Knoten geplatzt nach den beiden Auftaktniederlagen gegen die stärkste Konkurrenz der Liga. Schätzen wir mal. Denn 6,5 : 1,5 gegen Kreuzberg 3 ist nicht von schlechten Eltern.
Die Einzelergebnisse folgen die Tage.

10 Kommentare

  1. Um der Legendenbildung zuvor zu kommen: Mein Gegner Reichebach wurde weder durch wohlbegründete Schachstrategie noch durch schneidige Taktik ausgeknockt, sondern durch profanes Technik-Läuten! Und das kam so: Reichenbach und zwei seiner Mannschaftskameraden waren zum Lindenufer gefahren und hatten dort eine verschlossene Tür vorgefunden. Nun wurde also flugs das vermaledeite Handy eingeschaltet, um den richtigen Spielort zu ermitteln. Und so war es dann auch noch in Betrieb, als der verhängnisvolle Anruf eintrudelte und so die Partie vorzeitig entschied.

    1. Du hast mich erwischt. Ich habe tatsächlich versäumt, die entscheidende Pointe (ZWEI Handy-Klingeleien bei einem Termin) ausreichend deutlich zu formulieren.

  2. Schade, dass die Thematik ums Händyklingeln diesen Spieltag so überschattet hat, umso mehr freuen wir uns über die klaren Siege der ersten und dritten Mannschaft. Wichtige Punkte gegen den Abstieg bzw. für mögliche Aufstiegsambitionen.
    Auch diesmal sei auf den morgigen Vereinsabend verwiesen, bei welchem die besonderen Juwelen von gestern wohl noch ausgiebig diskutiert werden.

    1. Als kleine Ergänzung:
      So nebenbei war dies der höchste Sieg der ersten Mannschaft seit dem 29.02.2004! (In der Landesliga oder höher)
      Damals gelang ein 6,5:1,5 gegen die SF Nord-Ost Berlin in der Besetzung:
      Schulz – Kohler – Baumgardt – Giese – John – Böttcher – Schulz – Kribben.

        1. Genau. Meine Stellung 6k1/1p2bpp1/pnq1p2p/4P3/1P3BPP/P2Q1NK1/5P2/8 b – – 6 37 ist übrigens seit 1873 nicht mehr in einer offiziellen Wettkampfpartie vorgekommen.

          1. Beeindruckend, dass sie überhaupt schon mal vorgekommen ist. Oder bin ich Dir auf den Leim gegangen…?

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