Am Freitagabend ging es in der 41. Auflage des traditionellen Westpokals zum Auftakt gegen die BSG Eckbauer. Wie immer saßen sich zwei 10er-Mannschaften gegenüber, wobei wir an den vorderen Brettern und Eckbauer an den hinteren Brettern DWZ-Vorteile aufwiesen. Ausgetragen wurde die Runde bei den Schachfreunden Siemensstadt, die sich als gute Gastgeber zeigten.
Hier ein paar Eindrücke von Brett zu Brett (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Michael versuchte am ersten Brett Vieles, um den ganzen Punkt zu erringen. Über die gesamte Partie gesehen zeichnete sich jedoch ein Remis ab, welches letztendlich auch zustande kam.
Darko spielte mit schwarz eine starke Partie. Schon recht früh tauschten sich die Damen ab, anschließend konnte er die offene h-Linie mit seinen Türmen besetzen. Zug um Zug schnürte er den Gegner ein, bis dieser die finale Mattdrohung schließlich nicht mehr abwehren konnte.
Ich selbst spielte eine unspektakuläre Partie. Vielleicht stand ich am Ende etwas aktiver, aber wir einigten uns schon früh auf ein Remis.
Robert gewann schon früh in der Partie einen Bauern. Anschließend gelang es ihm, diesen in eine Mehrqualität umzumünzen. Gegen Ende der Partie opferte sein Gegner bei Dame und Springer gegen Dame und Turm noch seine verbliebene Leichtfigur, um die Stellung bestmöglich zu öffnen. Über mehrere Schachgebote mit seiner Dame gewann er noch einige Bauern und versuchte schließlich, ein Dauerschach zu erreichen. Irgendwann gingen jedoch die Schachgebote aus und ein weiteres Schach hätte einen Damentausch zur Folge gehabt. Anstatt die Damen zu tauschen und zu versuchen, mit mehreren Bauern gegen den Turm zu spielen, ließ er die Damen allerdings auf dem Brett. Daraufhin wurde die Partie zügig durch den Mattangriff von Dame und Turm entschieden.
Julian hatte einen Abtausch-Königsinder auf dem Brett. Die Partie war über einen langen Zeitraum von zahlreichen Manövern geprägt, schließlich wurden die Türme auf der offenen d-Linie abgetauscht. Sein Gegner stand mit dem Läuferpaar gegen Läufer und Springer etwas aktiver; problematisch war aber vor allem die eintretende Zeitnot, die am Ende wohl dazu führte, dass ein Bauer und letztendlich auch die Partie verloren ging.
In Kians Partie tauschten sich schon früh zahlreiche Figuren ab. Übrig blieben jeweils ein Turm, Läufer und Springer. Die Stellung war lange Zeit unklar, allerdings standen die gegnerischen Figuren etwas aktiver und drohten kurzzeitig sogar Matt. Doch alle Drohungen konnten abgewehrt und darüber hinaus ein Bauer gewonnen werden. Nachdem sich die Stellung weiter vereinfachte kam es in der Folge zu einem weiteren Bauerngewinn, woraufhin sein Gegner aufgab.
Volkers Gegner erschien leider nicht, weshalb diese Partie kampflos zu unseren Gunsten entschieden wurde.
Jan war die ganze Partie über einigen Drohungen seines Gegners ausgesetzt. Eine dieser Drohungen nutzte er letztendlich zum Figurengewinn, wodurch die Partie entschieden war.
Stefan hatte zu Beginn der Partie die Möglichkeit, Vorteil zu erzielen, vergab diese jedoch. In der Folge verlor er im Mittelspiel einen Bauern. Nachdem sich einige Figuren abtauschten, konnte sein Gegner am Damenflügel durchbrechen und verwandelte schließlich einen seiner Freibauern, woraufhin die Partie entschieden war.
Maja stand in ihrer ersten Turnierpartie von Beginn an aktiver und hatte eine deutlich bessere Stellung mit Mehrbauer auf dem Brett. Leider ging in der Folge einzügig ein Turm verloren, woraufhin sich das Blatt wendete. Doch anstatt die Partie insgesamt verloren zu geben, startete sie einen Gegenangriff und spielte bei erster Gelegenheit ein starkes Turmopfer. Dieses führte entweder zum Damenverlust oder zum Matt. Letzteres trat ein, kurze Zeit später war die Partie trotz zwei Minustürmen (!) zu ihren Gunsten entschieden. Die Partie ist übrigens in unserer Partiensammlung zu finden.
Am Ende standen ein 6:4-Erfolg und somit ein gelungener Auftakt in den Westpokal zu Buche. Hier noch einmal die Einzelergebnisse im Überblick:
Brett | BSG Eckbauer | Zitadelle | |
---|---|---|---|
1 | Olaf Ritz | 0,5 : 0,5 | Michael Schulz (weiß) |
2 | Dr. Ferenc Toth | 0 : 1 | Darko Balov (schwarz) |
3 | Veit Godoj | 0,5 : 0,5 | Alexander Heimann |
4 | Reinhard Baier | 0 : 1 | Robert Schreck |
5 | Michael Dziallas | 1 : 0 | Julian Preuß |
6 | Jochen Gräbert | 0 : 1 | Kian Raulin |
7 | Mehdi Soltani | – : + | Volker Psiakowski |
8 | Martin Kersten | 1 : 0 | Jan Haake |
9 | Andrei Matvienko | 1 : 0 | Stefan Preuß |
10 | Pavlos Gagatsos | 0 : 1 | Maja Hecht |
Ergebnis | 4 : 6 |
Schöner Beitrag! Und übrigens: Wenn ihr mir die Parien schickt (Foto genügt) werden sie alle in die ewigen Archive aufgenommen! Schaut allein mal bei Majas Turmopfer vorbei – lohnt sich.