Herzlichen Glückwünsch an Klara Bayer! Sie hat in Willingen bei der DEM u12w mit 6,5 Punkten aus 9 Partien den dritten Platz erreicht, und das absolut verdient und nach einem langen Anlauf seit dem Dezember vor einem halben Jahr.
Da belegte sie nämlich mit dem Mädchenteam der TSG Oberschöneweide den 2. Platz bei der DVM, und schon dieser Vizemeistertitel war ein Riesenerfolg und wir waren alle aus dem Häuschen. Dann kam allerdings ein herber Rückschlag, als sie bei der BJEMu12w ganz indisponiert war und die Qualifikation zur DEM klar verpasste.
Aber Klara wäre nicht Klara, wenn sie das verdrießen würde. Als echte Kämpferin spielte sie ein Turnier nach dem anderen, auch ganz große für Erwachsene und quer durch die Republik; in Leipzig, Berlin und sonstwo besuchte sie Wettkämpfe und Trainingslager – ich habe den Überblick verloren. In den Osterferien nahm sie am QT teil. Und alles das nur, um genug DWZ-Punkte zu ergattern und um einen Freiplatz bei der DEM zu bekommen. (Während all dieser Monate bereitete sie sich übrigens auch darauf vor, dreifache Schwester von drei Schwestern zu werden – ein Familienprojekt, das inzwischen von Erfolg gekrönt ist. Alles Gute, Familie Bayer!)
Aber jetzt sind wir in Willingen angekommen, denn einen Freiplatz bekam sie natürlich bei diesem Trainingseifer. Mit Setzplatz 15 startete sie ins Turnier.
Wir haben alle Partien live verfolgt, und was musste man da sehen!
Nach dem leichten Auftaktsieg unterlag sie der späteren Meisterin Daria Shynkar in schrecklicher Weise, weil sie im 15. Zug statt eines Zwei-Ausrufezeichen-Zugs, der mindestens Remis eingebracht hätte, einen Zwei-Fragezeichen-Zug machte, der direkt in den Untergang führte. Aber das stoppte Klara nicht. Wiederum nach einem leichten Sieg geschah die wahrscheinlich entscheidende Partie des Turniers. Gegen Mascha Klymenko, die Dauer-Angst-Gegnerin aus Berlin-Lichtenberg, gelang ihr ein Remis aus einer Position der Stärke heraus, was ihr Selbstvertrauen einbrachte ohne Ende.
Denn in den Runden 5-7 siegte sie (zweimal mit Schwarz), dass es eine Art hatte; immer hartnäckig – rabiate Figurenopfer in Runde 5 und ein ebenso erbarmungsloser Mattangriff in Runde 6 eingeschlossen – und niemals um eine Fortsetzung des Kampfes verlegen, so dass selbst das Selbstmatt der Gegnerin in der 7. Runde nicht unverdient war.
Die Runden 8 und 9 finde ich sehr beeindruckend, weil sie jeweils aus einer absolut besseren Position Remis machte und das Treppchen sicher erreichte. (Okay, gegen Lilian Schirmbeck, die Zweite des Schlusstableaus, hätte sie die Endstellung getrost weiterspielen können. Aber so bleibt für die Zukunft noch etwas beim Training zu tun: Endspiele.)
Wie gesagt: Ein tolles Turnier, und so etwas hatten wir bei Zita noch nie, glaube ich, aber vielleicht erinnert jemand sich an etwas Ähnliches. Wir freuen uns! Und ich hoffe, dass sich weitere Kinder an Klara ein Beispiel nehmen und Zita auch mit mehr Leuten nach Willingen fährt.
Hier übrigens das Turnier im Netz mit allen Partien:
https://www.deutsche-schachjugend.de/2025/dem-u12w
Und hier ein paar Bilder der Freude:
Glückwunsch