Ein neues Turnierformat zu entwickeln, birgt stets ein Risiko der Akzeptanz. Baut sich genug Spannung auf und hält sich über die Spieltage hinweg, wird der Teamspirit gefordert?
Ist logistisch alles erfüllbar und sichergestellt? Durch das plötzlich und unerwartete Ableben des Worldchess-Clubs in Mitte wurde das Org-Team gefordert. Für zwei Spieltermine mussten kurzfristig neue Spielräume gefunden werden. Herzlichen Dank an Kai-Uwe und der TSG Oberschöneweide und dem SC Kreuzberg, die unkompliziert einsprangen!
Schaffen wir mit dem Format, das Freestyle-Schach populärer zu machen? Einige neue Spielerinnen und Spieler mischten mit.
Nun, die erste Ausgabe hat sich mehr als bewährt, was natürlich nicht ausschließt, einige Dinge auch noch zu verbessern. Insbesondere das Scheveninger Spielsystem kam gut an. Bei Vierer-Mannschaften gibt es vier Durchläufe jede oder jeder spielt gegen jeden der anderen Mannschaft. Die Aufstellung spielt somit keine Rolle mehr. Es gewinnt am Ende die Mannschaft, die zuerst 8,5 Brettpunkte erzielt.
(Anmerkung des Webmasters: Der recht trockene Wikipedia-Artikel zu der Turnierform transporttiert auch nicht annähernd den Spaß, der mit dieser Wettkampfform verbunden ist! Alle spielen gegen alle, das ist der entscheidende Punkt. Und keiner ist Brett 1.)
Perfekt lösten die Freestyler Berlin mit Dirk Paulsen, Maxim Piz, Ulrich Schwekendiek, Adis Artukovic, Leopold Schöning, dem Kapitän der Mannschaft Reinhard Müller und mir die Aufgaben. Alle Runden konnten gewonnen werden. Mit Dirk Paulsen hatte das Team auch den insgesamt besten Brettscorer mit 24,5 Punkten aus allen 28 Runden. Dahinter platzierte sich das Team aus dem Havelland mit einem ganzen Haufen ehrgeiziger Jungspunde. Die beiden Felixe Teichert und Bender erzielten dabei die zweit- und drittbesten Einzelscores mit 23 bzw. 21,5/28.
Die Plätze drei bis fünf waren in allen Runden hart umkämpft und wechselten zwischen Schachfreunden, Kreuzberg und Zitadelle. In den letzten beiden Runden verlor Kreuzberg erst gegen Zita, dann gegen die Schachfreunde und musste beide an sich vorbeiziehen lassen.
Eckbauer und Weiße Dame leisteten teilweise harten Widerstand und setzten den einen oder anderen bemerkenswerten Punkt. Am Ende mussten sie sich doch den stärkeren Spielern geschlagen geben. Einen besonderen Dank gilt es dem WorldChess-Club-Team, was doch ziemlich viel Lehrgeld zahlen musste.
Hier finden sich alle Informationen zum Turnierverlauf inkl. der Abschlusstabelle.
Einen herzlichen Dank auch an Eckbauer, die die Räume für die erste Runde stellte, an Robert Schreck für die Schiedsrichter- und Turnierleitung, dem Sponsor Matthias Kribben, dem Webmaster von Zita, Hartmut Riedel, der die Berichte und Runden auf unserer Seite einstellte.
Die Fortsetzung ist schon geplant, vielleicht mit weiteren Mannschaften und neuen Gesichtern. Da eine Vereinszugehörigkeit zur Mannschaft nicht zwingend erforderlich ist, finden sich vielleicht noch neue Teams aus diversen Vereinen.
Reinhard Giese