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5. Spieltag JBLNO 2007/2008: Zitadelle Spandau - SC Anhalt: 4 - 2

1-5 macht 1,5-4,5

Ich habe eine neue Strategie. Eine ganz besonders tolle sogar. Ich habe dem Fußball abgeschworen und benutze in meinen Berichten liebe nebulöse Andeutungen. Wer mich nachher dann fragt, was das soll, von dem weiß ich, dass er meinen Bericht zu Ende liest. Der wird dann mein Freund. Ach ja, und wer die Überschrift auf Anhieb versteht, ist eine ganze Zeit schneller als ich, denn um mir sowas Schwachsinniges auszudenken, habe ich bestimmt 10 Minuten gebraucht. So, und wer jetzt immernoch liest, hat sich sicher gefragt, warum der Autor ständig über sich schreibt. Und gar nicht üner den Wettkampf. Und es hat doch einen Grund. Im Bericht über das Schachliche nämlich wird der Autor entweder über seine eigenen Misstaten berichten müssen oder sich selbst gar nicht erwähnen. Und da aber mein Geltungsdrang so unermesslich ist, muss ich mir doch selbst einen Absatz widmen.

Nun aber zum Schach. Und zur Überschrift. Es war von Beginn an peinlich. Als um 20 Minuten vor Zwei die Gäste da waren, hatten sich bloß Sebastian (vorbildlich!) und der oben genannte Selbstsüchtige am Spielort eingefunden. Und dann musste ich auch noch schnell nochmal zu Plus. Eins gegen sechs. Dann kamen jedoch fast zum selben Zeitpunkt Nils, Julian, Dominik und Raimond. Also doch sechs gegen sechs.

Die Strategie war wie immer dieselbe. Vorne siegen, hinten halten. Doch nach etwa einer Stunde sah es genau anders aus: Während vorne nicht besonders viel geschehen war, außer dass Nils einer üblen Zeitnot entgegenschlitterte, hatten Domi und Julian sehr ordentliche Stellungen erreicht. Und bei Sebastian sah alles nach einem Langweiler-Remis aus.

Dominik Fuchs - Nguyen vor 36. e6?? Nach 36. f4 hätte Domi eine wunderbare Stellung gehabt.

Irgendwann hatte auch Raimond eine sehr schöne Stellung erreicht, und auch ich meinte, etwas besser zu stehen... Cool! - Ich blickte optimistisch in die Zukunft, doch dann fand ich nicht den richtigen Plan und stand bald nicht mehr besser. Als dann auch noch Domi seinen besten Bauern mit Unmengen an Zeit auf der Uhr einstellte (nächstes Mal besser hinsehen) und ihm dann der König um die Ohren flog [Webmaster, kannst Du hier ein schönes Diagramm vor e6+?? machen?! mach ich], war der Optimismus dahin. Auch Nils hatte schon mal besser gestanden und Julian hatte auch einen kleinen Zwischenzug nicht gesehen und musste ein grauenhaftes Endspiel mit einem Bauern weniger verwalten. Da sah es schon nicht mehr gut aus.

Also musste eine neue Strategie her - Sebastian macht remis, Raimond und Nils gewinnen und ich ... mal sehen was draus wird. Daher verbot ich Nils, remis anzunehmen, obwohl er es im nachhinein vielleicht hätte machen sollen. Dann wurde bei Sebastian das Remis unterschrieben.

Lichey - Schirrmacher vor 29... Sxh2 ?!

Ich dachte mir, ich hätte zwei Möglichkeiten: Entweder mich an die Wand drücken lassen, oder unmotiviert einen Springer zu opfern. Ich entschied mich für die zweite Methode. [Hier wär ein Diagramm vor Sxh2?! ganz nett mach ich] - übersah aber noch die Hälfe und hatte dann in einem Endspiel drei Bauern für einen Springer.

Doch dann,in der Zeitnotphase, übersah Nils im 40. Zug, dass seine Dame angegriffen war und das war dann auch das Ende vom Lied. 0,5:3,5.

Dass Raimond dann auch seine Gewinnstellung (oder zumindest klar bessere) zum Remis versemmelte, war auch egal. Und als es dann 1:4 stand, bot mir mein Gegner remis an, weil er anscheinend keine Lust mehr hatte, jedenfalls war er der einzige, der auf Gewinn spielen konnte.

Bleibt noch eine Frage. Was soll diese dumme Überschrift? - Nun ja, nur ein Spieler, Sebastian, erfüllte die Vorgabe, die ihm gesetzt wurde, alle anderen blieben mindestens einen halben Punkt drunter.

Aber auch so bleibt uns am 1.3. die Möglichkeit uns in Magdeburg schadlos zu halten - Was allerdings äußerst schwer werden dürfte, denn die stehen verlustpunktfrei an der Spitze. Aber man weiß ja nie ... Und wenn's dort auch nichts wird, dann eben danach im Heimspiel gegen den USV Halle. Oder danach. Irgendwann mal.

Hier nochmal die Tragödie in Zahlen - für die Archive und die Statistikfreaks:

Carsten Schirrmacher