Berliner Mannschaftsmeisterschaft 2006/2007 - Runde 7 vom 11. März 2007

Bericht der Ersten (Landesliga)
Der Klassiker-Wettkampf

SC Zitadelle Spandau 1977SC Friesen Lichtenberg 26 : 2
Uwe Baumgardt Peter Krug ½ : ½
Thomas Kohler Jörg Sawatzki ½ : ½
Hartmut Riedel Jan Elsing ½ : ½
Hans-Jürgen John Volker Schulz ½ : ½
Patrick Böttcher Uwe Keil 1 : 0
Carsten Schirrmacher Dr. Michael Kupfer 1 : 0
Wolfgang Schulz Peter Weiss 1 : 0
Bernd Kievelitz Dr. Klaus Kapr 1 : 0

Friesen. Friesen Lichtenberg. Zweite Garnitur. Heimvorteil. Klingt nicht weiter bedrohlich, doch ein Blick ins aktuelle Chessy könnte einen das Fürchten lehren. Da steht was von einer 1,5-zu-6,5-Niederlage im letzten Jahr. Aber das war ja auch ein Auswärtsspiel. Und jetzt Schluss mit dem monotonen Hauptsätzen.

Wolfgang sagte nach dem Kampf zu mir, er könne sich absolut nicht mehr an die Schmach der letzten Saison erinnern und meinte er werde älter und sowas, aber das ist wohl nicht der Grund der vermeintlichen "Erinnerungslücke". Der wahre Grund ist, dass er im letzten Jahr fehlte, sonst wäre diese Niederlage vielleicht nicht so hoch ausgefallen. (Auch der Webmaster erinnert sich vage, dass er an jenem Tag fehlte, und dass es verdammt kalt war und dass KoKo schrieb, er sei auf dem Weg nach Osten fast festgefroren.)

Aber was kümmert einen die Vergangenheit? Die Karten werden neu gemischt und man konnte sich och übr das Ergebnis freuen. Oder wie Goethe es seinen Werther schreiben lässt:

"Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bißchen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein" (Das nur als Wink mit dem Zaunpfahl an unseren Herrn Redakteur, dem - im Gegensatz zu seinen Behauptungen im letzten Chessy - gezeigt werden sollte, dass auch die Pisa-Schuldigen - jaaa, ich hab da auch mit dringesteckt - ab und zu noch einen Klassiker aus dem Ärmel schütteln können.)

Also gut, es ging also wieder beim Stand von 0:0 los. Wir spielten ersatzgeschwächt (oder ersatzgestärkt) mit Kievi am achten Brett, der Matthias ersetzen sollte. Was allerdings nur zum Teil gelang: Kievi gewann - entgegen Matthias' Gepflogenheiten - als erster und das auch nicht im Endspiel, sondern mit einem Mattangriff. Ich konnte beim bloßen Vorbeigehen nicht erkennen, wo das Matt war, aber nach Kievis Aussage war das "doch recht einfach". Hm, ob ich alt werde?!

Zugleich hatten KoKo, Uwe und Hans-Jürgen ausgeglichene Stellungen erreicht und Hartmut meinte zu mir, er fühle sich nicht sonderlich wohl in seiner Stellung, aber wahrscheinlich war es gar nicht so schlimm. Und wenn doch, kann er hier ja eine Anmerkung auf der Homepage anbringen. (Tut er aber nicht.) Hinten lief es dagegen wie am Schnürchen: Patrick hatte einen Bauern in der Eröffnung gewonnen und obwohl der Gegner etwas Gegenspiel bekam, waren sowohl Patrick wie auch ich optimistisch. Kievi hatte schon gewonnen oder stand zumndest kurz davor und Wolfgang spielte seine Stärken aus: Nachdem der Gegner in der Eröffnung einen Bauern geopfert hatte, spielte Wolfgang stark weiter und hatte schon bald die aktiveren Figuren, sodass der Gegner noch eine Qualität hinterherschmeißen musste, um überhaupt noch in der Partie zu bleiben. Toll, nicht wahr? - Halt, werden jetzt die aufmerksamen Leser sagen, das waren doch erst sieben, da fehlt doch einer. Der Typ, der hier sonstwann einen Bericht über einen wochenalten Mannschaftskampf schreibt und den auch noch streberhaft mit irgendwelchen klassischen Zitaten bestückt. Ja, genau der, der fehlt noch.

Nun ja, ich kam nach zwei Stunden Schlaf ans Brett mit der Zielsetzung "alles abholzen und schlafengehen", doch meine Eröffnung ging bereits mächtig daneben und meine Bedenkzeit wurde auch immer weniger. Dann machte ich einen Zug, den ich für den Ausgleichbringer hielt und freute mich, doch in Wahrheit war das bereits der Gewinnzug. Das habe ich noch nicht erlebt, dass ich einen Gewinnzug für mich nicht erkenne und ihn trotzdem ziehe. Mein Gegner überlegte indessen ewig und fand nichts, erreichte den Zeitausgleich (nach 17 Zügen hatten wir beide kaum noch mehr als eine halbe Stunde) und eine Stellung mit einem Turm gegen zwei Leichte und einen Bauern. Das zu gewinnen war dann auch nicht mehr die Hürde, aber ich quälte mich noch lange mit Müdigkeit und nicht zuletzt auch dem Erfindungsreichtum meines Gegners. Irgendwann kamen dann auch die Genossen aus der Vierten mit einem Mannschaftspunkt in der Tasche aus Zehlendorf wieder. Das finde ich echt deprimierend: Wie geht das?! Da steht es bei uns 1:0 und die Vierte schafft es in dieser Zeit einen ganzen Mannschaftskampf auszutragen und wieder eine halbe Stunde heimzufahren. Respekt.









Elsing - Riedel nach 24. Dg5, Schwarz deckte mechanisch den Läufer mit 24... Tg8, anstatt ... ja was?

Als unsere erfolgreichsten Kämpfer der Vierten wiederkamen, machten an den ersten Brettern KoKo und Hans-Jürgen in ausgeglichenen Stellungen remis und bei Patrick nahm die Initiative des Gegners Überhand. Irgendwann kurz nach der Zeitkontrolle machten auch Uwe und Hartmut Remis. Wobei Hartmut zwischendurch einen unverhofften Qualitätsgewinn nicht sah (der allerdings bei geringer Zeit auch nicht leicht zu sehen war). Also spielten nur noch Patrick und Wolfgang beim Stande von 4:2. Ich ging erstmal einen Döner essen und als ich rausging, sah ich noch aus dem Augenwinkel, dass Patricks Gegner eine leichte Kombination mit Materialgewinn zur Verfügung stand.

Als ich dann aber wiederkam (also ungefähr 20 Minuten später) wunderte ich mich, dass die Partie bei Patrick noch immer lief und - was mich weniger wunderte - Wolfgang gewonnen hatte, nachdem er eines Fingerfehlers gewahr wurde und ihn gerade noch korrigieren konnte. An Brett 5 liefen unterdessen Patricks Bauern durch und der 6:2-Sieg wurde gesichert.
Erst am folgenden Dienstag klärte sich die Situation bei Patrick auch für mich auf. Da hatten beide den Figurengewinn übersehen und brandmarkten stattdessen einen bärenstarken Vorbereitungszug als entscheidenden Fehler. Wer auch solche interessanten Begebenheiten aus erster Hand erfahren will, der sollte einach auch mal am Dienstag vorbeikommen. Wir sehen uns doch am Dienstag beim Jahresblitzturnier. Oder?!

Caschi

Bericht der Zweiten (Klasse 1.4)

SC Zitadelle Spandau 1977 2TSG Oberschöneweide 47,0 : 1,0
Thomas Elsner Reinhold Jatzko ½ : ½
Andreas Kötz Thomas Preuß 1 : 0
Winfried Zaeske Dirk Herrmann 1 : 0
Janine Platzek Karsten Bodzyn + : -
Stefan Schmidt Michael Wolff 1 : 0
Michael Lawatsch Guenter Langer 1 : 0
Thorsten Cloidt Olaf Bandsom ½ : ½
Heiko Seiling Jörg Kastler + : -

Bericht von der Dritten (Klasse 2.1)

TSG Oberschöneweide 6SC Zitadelle Spandau 1977 35,0 : 3,0
Alexander Bringmann Eberhard Metzger 0 : 1
Ken Michel Raimond Fuchs 1 : 0
Günter Walter Jürgen Basta 1 : 0
Jakob Mirea Oliver Hänsgen 1 : 0
Constantin Stöhr Lutz Hartmann 1 : 0
Thomas Garten Ari Domke 0 : 1
Andreas Hellak Kian Raulin 1 : 0
Jürgen Fritz Dominik Fuchs 1 : 0

Nach der heutigen 3:5-Niederlage der 3. Mannschaft von Zita bei TSG Obeschöneweide 6 wird es sehr schwer den angestrebten Aufstieg noch zu schaffen. Nach einem 1:4-Rückstand wurde es dann in der fünften Spielstunde noch einmal spannend, aber es gelang mir nicht, Jakob Mirea auszutricksen. Aus der klaren Remisstellung wurde so eine Niederlage und das 3:5. Erfolgreicher waren die anderen Zita-Mannschaften. Der nächste Spieltag ist am 25.03., dann hat die Dritte Heimspiel gegen Freibauer Schöneberg und muss dabei aufpassen, dass sie nicht vielleicht noch absteigt!

Oliver Hänsgen auf http://www.oliverhaensgen.de/

Bericht von der Vierten (Klasse 4.4)
Aufstieg fast geschafft

SK Zehlendorf 6SC Zitadelle Spandau 1977 44,0 : 4,0
Philipp Franck Michael Lehmann ½ : ½
Erik Steinort Anas Guist - : +
Klaus Oppel Sebastian Lawrenz - : +
Robert Wöbke Norbert Lawrenz 1 : 0
Gregor Dürre Yevgen Terentyev ½ : ½
Jeremias Merz Dieter Schiemann 1 : 0
Markus Penner Julian Bissantz 1 : 0
Ole Stognief Christoph Witzorky - : +

Mit dem glücklichen 4 : 4 bei Zehlendorf haben wir mit hoher Wahrscheinlichkeit den Aufstieg geschafft. Ein Sieg gegen den Tabellenletzten am 25. März ist natürlich fest eingeplant. An die dann erreichten 13 Mannschaftspunkte kann dann auch nur noch Zehlendorf herankommen zumal Reinickendorf gegen Fredersdorf verloren hat.

Zum Kampf (besser "Krampf") selbst gibt es diesmal nicht viel Positives zu berichten. Zehlendorf trat nur mit fünf Spielern an und hätte von uns aufgrund dieser 3-Punkte-Vorgabe besiegt werden müssen. Aber wie es in solchen Situationen oft so ist, wird zu leichtsinnig gespielt und nicht gründlich genug analysiert, bevor man seinen Zug macht. Das führt - und dabei muss ich auch an mein Spiel denken - über kurz oder lang zu Figurenverlusten, die oft - wie geschehen - nicht mehr ausgeglichen werden können. Bereits nach relativ kurzer Zeit haben Julian, Dieter und leider auch wieder ich verloren. Bei mir war es wieder einmal eine kleine Unaufmerksamkeit nebst Fehleinschätzung der Gefährlichkeit des gegnerischen Angriffs. Nachdem es nun inzwischen 3:3 stand, einigten sich Jewgeni und Michael mit den jeweiligen Gegnern und mit dem Einverständnis der Mannschaftsleiter auf ein Remis - wobei Michael von der Stellung her besser, Jewgeni hingegen eher schlechter stand. Aber wie auch immer, das Ergebnis und das Frühlingswetter waren wenigstens o.K.!

Gruß Norbert