Stark daheim, auswärts erfolglos

Das Gute zuerst:
Das Bollwerk Lindenufer hielt den Angriffen der Herausforderer von Königsjäger, SF Berlin 1903 und Zugzwang stand.

Zita 4vsSV Königsjäger Süd-West 66:2
Lawatsch1693Leyrer14541-0
Strzeletz1593Heidinger13721-0
Voigt1552Krüger0-1
Heimann1514Deutschmann13171-0
Francois1414Novruzov1-0
o DonovanPetzold13141-0
Schiemann1145Gmerek13030-1
Haase1054Wille11051-0
Zita 5vsSC Zugzwang 95 63,5:2,5
BommerHabermann, Florian0-1
BreuerHubbe1-0
Lawrenz, NorbertMilbred½-½
TomaczewskiSchulte-Bockolt+/-
SnellHabermann, Fritz0-1
GienskeySzepan1-0
Zita 6vsSF Berlin 1903 73:3
EbelHein, Lars0:1
BrauerWinkler0:1
Waschek, SebastianBentley+/-
Waschek, JanHein, Henning1:0
SunduiGersymchuk0-1
BenderWagner1-0

Sehr bemerkswert waren dabei die Siege von unserem Debütanten Karsten Gienskey (herzlichen Glückwunsch zum tollen Einstieg!) und unseres „Silberrückens“ Manfred Haase in der 3. Klasse.
Trotz intensiver Versuche, die Partieformulare der beiden Schachfreunde auszulesen und in ein PGN-Format zu bringen (die haben wohl bei der Notation ein sehr komplexes Verschlüsselungsprogramm benutzt, mindestens auf Enigmaniveau) musste ich letztlich bei beiden Partien kapitulieren.
Meine Partie bekommt man nicht allzu oft aufs Brett, deswegen hier zum reinschauen:

Die drei oberen Mannschaften kamen allesamt unter die Räder, ich bitte die Mannschaftsleiter entsprechende Berichte noch nachzufügen.
Hier vorab die Ergebnisse:
SV Berolina Mitte 1 – Zita 1 4,5:3,5
SG Narva Berlin 1 – Zita 2 5:3
SC Kreuzberg 4 – Zita 3 4,5:3,5

5 Kommentare

  1. Da gratuliere ich dem Lindenufer. – Was soll ich sagen? Wir von den anderen Mannschaften müssen heut Abend wohl erst einmal unsere Wunden lecken. BMM-Blues würde ich sagen oder Totensonntag; derlei Begriffe treffen den Sachverhalt ganz gut.

  2. Nunja, die erste war gefordert bei Berolina im Schachcafe „En Passant“.
    Überraschenderweise wurde bei denen das nominelle Brett 1 auch aufgestellt – immerhin 2366 DWZ/2375 ELO wurden dort aufgeboten. Jan Paul war dann auch der erste, der fertig wurde. Schottisch – relativ bald tauschte sich relativ viel runter und es verflachte zunehmends in ein ausgeglichenens Turmendspiel.
    0,5-0,5
    Als nächstes war dann Tony fertig, der aus der Eröffnung eine gute Stellung erreichte und dann in den taktischen Verwirrungen gegen Marco Miersch einen Gewinn ausließ. Auch hier tauschte sich eine Menge Holz ab – Remis.
    1-1
    Dann wurde Rita so langsam fertig. Es war für den Zuschauer eine quälende Partie, schon früh bediente sich ihr Gegner mit einem Läufer auf f7, wonach sie 2 Figuren für einen Turm hatte, ihr König aber immer leicht schwach stand. Der Rechner gibt Schwarz (Rita) leichten Vorteil, Thomas Hämmerlein schaffte es aber in der komplizierten Stellung Rita vor die richtigen Komplikationen zu stellen, in denen sie dann irgendwann wegen drohendem Matt kurz vor dem 40. aufgeben musste.
    1-2
    Nun war meine Partie bald beendet. Ich habe in der Eröffnung zweimal ganz grob geschlafen und erst im Caro-Kann einen Springer-Ausfall nach a5 erlaubt und anschließend nach schwarzem g6 auch noch meinen h6-Bauern eingestellt. Immerhin öffnete sich dadurch die h-Linie für meinen Turm und ich hatte so ein paar taktische Ideen gegen den weißen König. Weiß sah sich gezwungen seine beiden Springer für meinen h-Turm und meinen f7-Bauern zu geben, wonach ich das Rochade-Recht verlor aber den Damentausch forcierte und mich in einem Endspiel wiederfand, dass zur allgemeinen Überraschung Chancen für beide Seiten bot. Es wurden ein paar Klötze hin und her bewegt und meine Stellung wurde immer solider und ich hatte einen d-Freibauern während mein g-Freibauer seine f-h Bauern gut in Schach hielt. So konnte ich mir sogar gute Gewinnchancen ausrechnen. Nahe der Zeitnot stellte mein Gegner dann eine Qualität ein und gab sofort auf.
    2-2
    Marko stand mittlerweile in einem gleichfarbigen Läuferendspiel mit je 7 Bauern da – hier rechnete jeder mit Remis, Marko lehnte aber erstmal das Angebot seines Gegners ab. Alexey stand nach allgemeiner Meinung leicht schlechter, Patrick etwas besser und Kai Stephan ausgeglichen.
    Patrick und Alexey einigten sich mit ihren Gegnern dann alsbald auf Remis. Ersterer spielte Sämisch, in dem Schwarz einen Bauern für Aktivität opferte. Diese Aktivität währte bis zum Ende der Partie, sodass in ausgeglichener Stellung schließlich Remis vereinbart wurde.
    Alexey stand etwas schlechter, hatte einen Läufer und einen Turm für die Dame des Gegners. Es gelang ihm aber einen weißen Freibauern auf e7 zu installieren, während die schwarzen h und f-Freibaueren nur bis zur 3. Reihe marschieren durften, bevor Alexey den f-Bauern gewann und sein Gegner eine Qualität für den e7-Bauern opfern musste. Es ergab sich ein Endspiel mit Dame gegen zwei Türme, welches Alexey dann schnell in ein forciertes Remis trieb.
    3-3
    Kai Stephan spielte Russisch gegen Peter Müller, welcher nach nehmen auf e5, d6 Sf3 Sxe4 zu Sc3 griff, hier erreichte sein Gegner erst eine leicht bessere Stellung, bevor Kai Stephan sich einen a-Freibauern erarbeiten konnte. Fortan hatte er unserer Meinung nach leichten Vorteil. nach einem Bauernhebel auf der 5. Reihe verlor Kai Stephan aber einen Bauern und musste fortan ums Remis kämpfen. Er verlor kurz darauf leider aber auch seinen a-Bauern, so dass sein Gegner verbundene Freibeuter auf b5 und c4 erhielt. Diese würden die Partie entscheiden, so dass Kai Stephan aufgab.
    3-4
    Zuletzt spielte noch Marko. Er versuchte noch lange aus dem Remis-Endspiel etwas herauszuquetschen. Sein Gegner, Roland Boewer, hielt aber alles beisammen und ließ keine ernsthafte Gefährdung mehr zu.
    3,5-4,5

    So verloren wir leider wieder. Diesmal hat sich aber gezeigt, dass die Mannschaft durchaus konkurrenzfähig ist. Hoffentlich können wir dann beim Heimspiel am 6.12 gegen die 2. Mannschaft von Kreuzberg auch was Zählbares dabehalten.

    1. Für weitere Informationen zu den Partien verweise ich auf Dienstag Abend um 19:00 im SK Lindenufer. Hier wird sicher näher analysiert werden, woran es diesmal scheiterte.

  3. Es tröstet mich ein wenig, dass Manfreds Partie gegen mich nahezu identisch ist mit der Partie „Aljechin-Bruce (Plymouth, 1938)“; statt meines schlechten Zugs 10. …. Lg7 spielte Bruce 10. … Sf6 und gab dann nach Sxf7 auf (hätte ich auch gleich machen sollen!). Richtig wäre natürlich 10. … De7 gewesen, was ich leider verworfen habe.
    Nachspielbar ist die Partie sogar im Internet unter: http://chesstempo.com/gamedb/game/2050185, und im „Lehrbuch des Schachspiels (Hrsg. Teschner)“ ist sie abgedruckt.

    Interessant ist vielleicht, dass Bruce vermutlich die beste englische Schachspielerin aller Zeiten war:
    (aus: http://www.chessgames.com/player/rowena_mary_bruce.html)
    ROWENA MARY BRUCE
    (born May-15-1919, died Sep-24-1999, 80 years old) United Kingdom
    Rowena Mary Bruce (nee Dew) was born on the 15th of May 1919 (1915?) in Plymouth, England. She was awarded the WIM title in 1951 and was World Junior Women’s Champion in 1935. She won the British Women’s Championship in 1937 (as Dew), 1950 (after a play-off), 1951, 1954, 1955 (jointly), 1959, 1960, 1962, 1963, 1967 (jointly) and 1969 (jointly).

    Nun, gegen einen Weltmeister zu verlieren ist keine Schande!
    (Manfred hatte sich übrigens genau diese Variante beim Frühstück vor dem Wettkampf angesehen!)

    Grüße aus dem Südwesten!

  4. Hallo Detlef,
    vielen Dank für Deinen Beitrag. Vielleicht bekomme ich jetzt von meinem Verein eine Antrittsprämie, spiele ja schließlich wie ein Weltmeister :-):-):-)

    Viele Grüße aus Spandau!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.