Ein Kommentar

  1. Mit dem Ergebnis bin ich tatsächlich nicht unzufrieden, mit meinem Spiel nur teilweise – aber das muss be ehrlicher Analyse wohl jedem so gehen, zumindest seit Kasparow sich zurückgezogen hat… Erst drei Siege gegen ziemlich hartnäckige Gegner, von denen selbst der aus der 2. Runde nach 6 Runden noch 4,5 Punkte hatte, dann eine Null gegen von Herman.
    In der 5. Runde dann mein schlimmster Aussetzer seit Kindertagen: 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 c6 4.f4 Da5 5.Sf3?? (einfach Ld3 „vergessen“) Sxe4. Hmm, erst einmal einen Kaffee holen und versuchen, aus der offenen e-Linie irgendwas zu machen! Schließlich opferte ich auf e6 eine Figur und konnte sogar noch ziemlich spektakulär gewinnen, aber peinlich war es trotzdem.
    Die beiden Partien danach habe ich im Verein ja schon gezeigt, erst hat Kutschke in einem Endspiel mit Minusqualität eine anscheinend wirklich nicht zu knackende Festung aufgebaut (er ist wirklich zäh und hat in der Schlussrunde dann auch gegen von Herman remisiert), und in der Schlussrunde gab es gegen Gebigke in einem Wolga-/Benkögambit eine meiner kompliziertesten Partien der letzten Jahre, dazu noch mit einer Zeitnotschlacht, wie man sie gar nicht mehr gewohnt ist und die die „moderne“ Zeitzugabe pro Zug doch eher sinnvoll erscheinen lässt. Nachdem er einmal wohl eine recht gute Chance ausgelassen hatte, spielte er die letzten 10 Züge mit gut einer und ich mit 3-5 Minuten auf der Uhr, am Ende hatten wir beide noch Sekunden. Überraschenderweise hat die Partie dabei trotzdem anscheinend nie wirklich die Remisbreite verlassen, und nach der Zeitkontrolle erwies sich mein zwischenzeitlicher Mehrbauer schnell als wertlos.
    Von den direkten Konkurrenten (einen Punkt hinter v. Herman hatten 6 Spieler 4,5/6) konnte nur Slepuschkin gegen Godoj gewinnen, aber von hinten kamen dann noch einige Gewinner der letzten Runde dazu, Damit landeten dann insgesamt 8 Spieler auf dem geteilten 3. Platz, von denen ich aber mit Abstand die beste Wertung hatte. Zwischen uns wurden dann die 3.-8- Preise nach dem Hortsystem geteilt, d. h. die Hälfte des Preisfonds wird entsprechend der Reihenfolge nach Buchholz vergeben und die andere Hälfte zwischen den Punktgleichen geteilt, eigentlich ziemlich gerecht. Damit waren dann immerhin noch 80 Euro Taschengeld im Umschlag.
    Alles in allem also ein weiterer Schritt auf dem Weg der Besserung nach meinem 100 DWZ-Punkte-Absturz im Frühjahr. Offensichtlich stehe ich spielerisch aber noch bei weitem noch nicht da, wo ich wieder hinwill. Neben richtig guten Partien stehen eben weiter viel zu viele unausgeglichene Momente, die sich bei Partien nach einem langen Arbeitstag vermutlich nicht immer vermeiden lassen. Mal sehen, wie es nach Weihnachten mit Urlaub, dafür mit zwei Partien täglich läuft!

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