1. Spieltag U19: Zitadelle Spandau - TSG Schöneweide: 5,5 - 0,5

Wessen Tag war es...?









Carsten Schirrmacher - Jacob Mirea: 11. Se5xf7!!

War es der des Clemens Puschmann, der seiner erste Partie, in der er die Zitadelle vertrat, gewann, oder war es der des Julian Bissantz, der seine Partie schon gewonnen hatte, bevor eine andere angefangen hatten, oder doch der des Raimond Fuchs, der mehr Glück hatte als es die Polizei erlaubt...? Diese Fragen konnten auch auf dem Rückweg nicht erschöpfend geklärt werden. Fest steht, dass sich um 8:10 die Jugendlichen unseres Vereins treffen wollten, um nach Oberschöneweide bzw. nach Baumschulenweg aufzubrechen. Die etwas älteren (U19) spielten bei der TSG, die Jüngeren (U16) bei Grün-Weiß.

Um Acht Uhr Zehn ergab sich ein Quote von 8/9, das reicht zwar, um ein Turnier zu gewinnen, aber es ist immer nicht so besonders toll, wenn einer fehlt. Diesmal war es also Clemens, der verschlafen hatte.

Der Rest der Mannschaften entschloss sich, den Bus zu nehmen, vielleicht kommen Clemens ja noch. Nach einigen Minuten kamen wir auf die Idee, Clemens` Nummer zu rekonstruieren, und es gelang. Wir riefen sein Handy an uns ließen es ungefähr zehnmal klingeln, doch niemand ging ran. Das wars dann wohl, war der allgemeine Tenor, doch nur 5:1  Doch wenige Minuten später klingelte Anas und es war Clemens, der vorgab, von seinem Handy gerade eben geweckt worden zu sein. Sein Tag sollte beginnen. Nachdem ihm erklärt wurde, welchen Weg er zu nehmen hatte, traf der Rest in Spandau Sebastian und sammelte ihn ein. Schon 9/10!

Dann fuhren wir nach Schöneweide, dort trennten sich auch die Wege der Mannschaften. Die U16 ward seitdem nie wieder gesehen.

Pünktlich um 9:55 trafen fünf der sechs Mann am Spiellokal ein, Puschi war noch auf dem Weg. Um 10 ging es dann auch los, um ungefähr halb 11 hatte Julian gewonnen, nachdem sein Gegner das Maß an Gegenwehr auf ein Minimun zurückgeschraubt hatte. Dann kam die genialen Schachzüge des Berichterstatters: Zuerst opferte ich auf dem Brett einen Springer, den mein Gegner nicht entfernen durfte und sackte dadurch einen Turm ein, dann beauftragte ich Julian, sich an die Haltestelle zu setzen und die Straßenbahnen zu observieren.

Um Fünf vor Zehn war auch die letzte Hoffnung geschwunden, doch um Zwei vor Zehn öffnete sich die Tür. Wer kam? Na klar, Julian und... Clemens! Ich begrüßte ich mit den Worten: "Mach erstmal einen Zug und dann setz dich hin!" Er schaute mich etwas verstört an, zog dann jedoch seinen Springer von g8 nach f6 und zog erstmal seine Jacke aus. Punktlandung!

In dieser Stunde hatten bereits Sebastian einen Bauern, Raimond eine Leichtfigur, Anas und ich jeweils einen Turm und Julian die Partie gewonnen. Clemens folgte auch bald nach einem Fehöer des Gegners im frühen Mittelspiel.

Dann fing Raimond plötzlich an, einen *piep* zusammenzuspielen, doch der Gegner tat es hm gleich, statt dem Ausgleich trotz einner Minusfigur sehr nahe zu kommen.

Während alle anderen ihren Vorteil vergrößern konnten, verkomplizierte sich die Stellung bei Sebastian immer mehr und Raimond weigerte sich hartnäckig, den Gegner matt zu setzen. Naja, verständlich, er wollte erst noch seinen Herrscher einen verkannten Bauern heiraten lassen, der erst im gegnerischen Lager angekommen seine wahre Identität zeigte. Dieser Landwirt neigte zur Travestie... Gut, wollen wir das nicht weiter ausbreiten, die neugeborene Dame erlegte den gegnerischen König schnell und auch Raimond hatte gewonnen.

Ich zog relativ schnell nach und wir analysierten die Partien, obwohl es nicht besonders viel zu sehen gab. Irgendwann kam Sebastian uns meinte, er habe sich mit seinem Gegner geeinigt, die Friedenspfeife zu rauchen. (Ist es nicht eigentlich Ziel von Sportvereinen, Jugendliche von Drogen fernzuhalten?!?)

Dann bot auch Anas' Gegner eine Punkteteilung an, was an sich nicht besonderes wäre, wenn er nicht ungefähr einen Turm, einen Springer und drei Bauern weniger gehabt hätte. Später ließ er (also der Gegner) sich noch von einer Dame und drei Bauern zeigen, wie die Guillotine einen Herrscher bestraft, der bis zur letzten Kugel an den Endsieg glaubt. Auch der Gegner von Clemens hatte mittlerweile das Vergnügen, mit einem nackten König einer Dame und einem Bauern gegenüber zu stehen, auch hier schien man Aufgaben nur dem Matheunterricht zu kennen.

Doch dann schlossen sich Clemens und Anas zusammen, ihren Gegnern das heimzuzahlen, sie sprachen sich ab uns setzten genau in der selben Sekunde matt. Anas wartete zu diesem Zweck ein paar Minuten, aber diese Chance darf man sich nicht entgehen lassen...

Jetzt kann man sich unter dem Strich fragen, wessen Tag es war; Ich weiß es nicht, macht Euch alle selbst ein Bild.

Carsten Schirrmacher

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